Blog

Nichtfinanzielles Lieferkettenmanagement – die große Unbekannte?

21. Oktober 2022

Am 23. Februar 2022 hat die Europäische Kommission ihren Vorschlag für ein Gesetz über Nachhaltigkeitspflichten von Unternehmen, die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD), vorgelegt. Die Europäische Kommission beabsichtigt Sorgfaltspflichten („Due Diligence“) in der Lieferkette für Konzerne verpflichtend zu regeln. Auch Banken werden in die Pflicht genommen. Der Vorschlag ist ein Baustein einer Vielzahl an Verordnungen und Richtlinien, die Konzerne zwingen ihr Kontroll- und Investitionsverhalten nach ESG-Kriterien auszurichten. Kernstück dieser Due Diligence ist die Ermittlung tatsächlicher und potenzieller negativer Auswirkungen in Bezug auf Menschenrechte und die Umwelt.

Dabei stößt die Praxis jedoch auf ein offensichtliches Problem: Die Mehrzahl der Unternehmen kennt ihre Lieferkette nicht. Demnach ist es auch nicht verwunderlich, dass genau dieser Aspekt bereits mehrfach kritisiert wurde. Denn der Richtlinienvorschlag kennt eine Einschränkung auf den unmittelbaren Lieferanten nicht. Vielmehr ist es die Praxis, die eine Einschränkung auf den sog. Tier 1-Lieferanten fordert.

Auch wenn dies auf den ersten Blick befremdlich erscheinen mag, gibt es einen sehr einfachen Grund dafür: Integrierte Lieferketten waren kein Erfordernis in der finanziellen Lieferkette. Das Supply Chain Management in der traditionellen – finanziellen – Lieferkette kennt im Wesentlichen Wareneingang und Warenausgang. Wesentliche Schwerpunkte des Supply Chain Managements sind die Verringerung von Lagerkosten, die fortlaufende Reduktion von Beständen in der Wertschöpfungskette, die Gewährleistung zuverlässiger Lieferprozesse, eine flexible “Just in Time” Belieferung auf allen End- und Zwischenstufen, deutlich verkürzte Durchlaufzeiten und eine enge Lieferanten- und Kundenbindung. Die Optimierung der Kosten und eine hohe Kundenzufriedenheit erschöpfen den Zweck der sog. integrierten Supply Chain.

In der nicht-finanziellen Lieferkette ist diese dreigliedrige Betrachtung aber zu kurz. Denn nicht-finanzielles Lieferkettenmanagement hat im Wesentlichen zwei weitere Aufgaben:

1) Feststellung und Steuerung der Produktherkunft (einschließlich seines ökologischen Fußabdrucks) und

2) Feststellung und Steuerung der Konformität aller Glieder in der Lieferkette nach dem anerkannten Sorgfaltsmaßstab.

Es hilft also wenig, wenn die Lieferkette zum Tier 1-Lieferanten sauber hergestellt und in der Compliance abgebildet ist. Vielmehr ist die Integration der gesamten Lieferkette vom Unternehmen bis zum Tier X-Lieferanten maßgeblich.

Mit unserem Projekt ESG Chain bilden wir virtuelle Lieferketten ab und können Sorgfalts- und Kontrollmechanismus entlang der gesamten Lieferkette mittels Smart Contract-Technologie aufbauen. Dadurch beantworten wir – neben der Ermittlung tatsächlicher und potenzieller negativer Auswirkungen unter Anwendung der KI-Technologie – wesentliche Herausforderungen der Lieferkettengesetzgebung der Europäischen Kommission. Das Onboarding sämtlicher Lieferanten der Lieferkette findet über einen rekursiven Einladungsmechanismus auf der ESG-Plattform statt. Die Daten werden mittels Blockchain-Technologie geschützt. So kann die gesamte Lieferkette transparent dargestellt werden, ohne dass es zur Verletzung von Compliance-Standards kommt. Die Sorgfaltspflichten-Exekution wird über Smart Contracts gesteuert, ohne dass es der physischen Auditierung der Lieferkette bedarf.

Am 23. Februar 2022 hat die Europäische Kommission ihren Vorschlag für ein Gesetz über Nachhaltigkeitspflichten von Unternehmen, die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD), vorgelegt. Die Europäische Kommission beabsichtigt Sorgfaltspflichten („Due Diligence“) in der Lieferkette für Konzerne verpflichtend zu regeln. Auch Banken werden in die Pflicht genommen. Der Vorschlag ist ein Baustein einer Vielzahl an Verordnungen und Richtlinien, die Konzerne zwingen ihr Kontroll- und Investitionsverhalten nach ESG-Kriterien auszurichten. Kernstück dieser Due Diligence ist die Ermittlung tatsächlicher und potenzieller negativer Auswirkungen in Bezug auf Menschenrechte und die Umwelt.

Dabei stößt die Praxis jedoch auf ein offensichtliches Problem: Die Mehrzahl der Unternehmen kennt ihre Lieferkette nicht. Demnach ist es auch nicht verwunderlich, dass genau dieser Aspekt bereits mehrfach kritisiert wurde. Denn der Richtlinienvorschlag kennt eine Einschränkung auf den unmittelbaren Lieferanten nicht. Vielmehr ist es die Praxis, die eine Einschränkung auf den sog. Tier 1-Lieferanten fordert.

Auch wenn dies auf den ersten Blick befremdlich erscheinen mag, gibt es einen sehr einfachen Grund dafür: Integrierte Lieferketten waren kein Erfordernis in der finanziellen Lieferkette. Das Supply Chain Management in der traditionellen – finanziellen – Lieferkette kennt im Wesentlichen Wareneingang und Warenausgang. Wesentliche Schwerpunkte des Supply Chain Managements sind die Verringerung von Lagerkosten, die fortlaufende Reduktion von Beständen in der Wertschöpfungskette, die Gewährleistung zuverlässiger Lieferprozesse, eine flexible “Just in Time” Belieferung auf allen End- und Zwischenstufen, deutlich verkürzte Durchlaufzeiten und eine enge Lieferanten- und Kundenbindung. Die Optimierung der Kosten und eine hohe Kundenzufriedenheit erschöpfen den Zweck der sog. integrierten Supply Chain.

In der nicht-finanziellen Lieferkette ist diese dreigliedrige Betrachtung aber zu kurz. Denn nicht-finanzielles Lieferkettenmanagement hat im Wesentlichen zwei weitere Aufgaben:

1) Feststellung und Steuerung der Produktherkunft (einschließlich seines ökologischen Fußabdrucks) und

2) Feststellung und Steuerung der Konformität aller Glieder in der Lieferkette nach dem anerkannten Sorgfaltsmaßstab.

Es hilft also wenig, wenn die Lieferkette zum Tier 1-Lieferanten sauber hergestellt und in der Compliance abgebildet ist. Vielmehr ist die Integration der gesamten Lieferkette vom Unternehmen bis zum Tier X-Lieferanten maßgeblich.

Mit unserem Projekt ESG Chain bilden wir virtuelle Lieferketten ab und können Sorgfalts- und Kontrollmechanismus entlang der gesamten Lieferkette mittels Smart Contract-Technologie aufbauen. Dadurch beantworten wir – neben der Ermittlung tatsächlicher und potenzieller negativer Auswirkungen unter Anwendung der KI-Technologie – wesentliche Herausforderungen der Lieferkettengesetzgebung der Europäischen Kommission. Das Onboarding sämtlicher Lieferanten der Lieferkette findet über einen rekursiven Einladungsmechanismus auf der ESG-Plattform statt. Die Daten werden mittels Blockchain-Technologie geschützt. So kann die gesamte Lieferkette transparent dargestellt werden, ohne dass es zur Verletzung von Compliance-Standards kommt. Die Sorgfaltspflichten-Exekution wird über Smart Contracts gesteuert, ohne dass es der physischen Auditierung der Lieferkette bedarf.


Andreas Böcskör | LinkedIn

Florian Heder | LinkedIn

Website | ESG CHAIN – sustainable supply chain (esg-chain.com)

Kommen Sie zur diesjährigen Legal Tech Konferenz!
Es erwartet Sie ein spannender Tag rund um das Thema Digitalisierung und Legal Tech